Wir sind nicht hier aufgewachsen. Wir sind „Zugezogene“, Stadtflüchtlinge. Als wir das erste mal durch
Eigenrieden schlenderten, grüßten uns die Leute, fragten woher und wohin. Als Städter kannten wir das nicht: Wieso grüßen die Eigenrieder wildfremde Leute? Wieso interessieren die sich für uns?Aber wir fanden das schön. Hier wird nicht gefremdelt, hier wird miteinander geredet.
Als wir in unser Häuschen einzogen, gehörten wir einfach dazu. Man duzte uns.
Es sind die ganz gewöhnlichen Menschen hier, die Eigenrieden so besonders machen. Es ist der Dorfmetzger, in dessen Laden es nicht nur hausgemachte leckere Wurst gibt. Dort hat die freundliche Verkäuferin auch Zeit für einen Schwatz über die Theke. Es ist ebenso die herzliche Frisöse, die immer so gern lacht. Es ist der alte Bauer, der alljährlich im Frühjahr mit seiner Stute „Heidi“ sein Feld ackert, es ist der Bauer um die Ecke, der frische Eier verkauft, es ist der Schäfer, der Kaninchenzüchter, die Keramikerin, der Imker …
Eigenrieden ist für uns so besonders, weil man hier einfach ein Mensch sein kann